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Mobbing unter Kindern - verstehen, erkennen, handeln

Ein Kind sitzt allein in der Pause, meidet den Blickkontakt, sein Pausenbrot bleibt unangetastet. Vielleicht war es „nur“ ein Streit – oder steckt mehr dahinter?
Viele Eltern sind unsicher: Handelt es sich um normale Auseinandersetzungen, die zum Aufwachsen dazugehören, oder um Mobbing, das tiefe Wunden hinterlässt?
Der Unterschied ist wichtig – und oft entscheidend dafür, wie wir als Erwachsene reagieren.


Mobbing oder Streit – der Unterschied

  • Streit passiert zwischen gleich starken Kindern, ist meist kurzfristig und endet, wenn die Wut verraucht ist.
  • Mobbing ist gezielt, wiederholt und entsteht aus einem Ungleichgewicht: Ein Kind oder eine Gruppe hat mehr Macht, das andere weniger.

Ob es Mobbing ist, lässt sich nicht nur von außen beurteilen – entscheidend ist, wie das betroffene Kind die Situation erlebt. Wenn es sich dauerhaft bedroht, gedemütigt oder ausgeschlossen fühlt, muss das ernst genommen werden.


Warum Kinder mobben

Niemand wird „als Täter geboren“. Mobbing ist oft eine ungünstige Strategie, um eigene unbefriedigte Bedürfnisse zu stillen – etwa nach Anerkennung, Zugehörigkeit oder Kontrolle.
Häufige Gründe sind:

  • Fehlende Fähigkeiten zur gesunden Konfliktlösung
  • Vorbilder, die Macht über andere als Erfolg vorleben
  • Eigene Verletzungen oder Ausgrenzungserfahrungen
  • Kurzfristiger „Gewinn“ durch Status oder Aufmerksamkeit

Wichtiger Appell: Täter sind keine Gegner – es sind Kinder, die Hilfe brauchen, um neue Wege zu finden.


Täter suchen keine Gegner – sie suchen Opfer

Kinder, die mobben, wählen selten jemanden aus, der sich wehrt oder ihnen ebenbürtig ist. Gesucht wird ein Gegenüber, das verwundbar wirkt oder wenig Unterstützung im Umfeld hat. Dieses Ungleichgewicht ist der Kern von Mobbing.


Was das Risiko erhöht, gemobbt zu werden

(Diese Punkte sind Beobachtungshilfen, keine Schuldzuweisung)

  • Körperliche Besonderheiten (Größe, Gewicht, sichtbare Merkmale, Behinderung)
  • Schwache Körpersprache (gesenkter Blick, leise Stimme, unsicherer Gang)
  • Mentale oder emotionale Unsicherheit (Ängstlichkeit, geringes Selbstvertrauen)
  • Besondere Leistungen (sehr gute Noten oder außergewöhnliche Talente)
  • Anderssein (Herkunft, Sprache, Kleidung, Religion, sexuelle Orientierung)
  • Fehlendes soziales Netzwerk (keine engen Freundschaften oder Rückhalt)


Wer alles betroffen ist

Opferkinder
Erleben Scham, Angst, psychosomatische Beschwerden (z. B. Bauch- oder Kopfschmerzen), Schlafstörungen und Leistungsabfall.
Täterkinder
Werden durch das Machterleben daran gehindert, Mitgefühl zu entwickeln – das kann ihre spätere Team- und Bindungsfähigkeit beeinträchtigen.
Mitläuferkinder
Verstärken das Mobbing durch Lachen, Anfeuern oder passives Mitmachen – oft aus Angst, selbst Ziel zu werden, oder um dazuzugehören.
Zuschauerkinder
Lernen, dass Gewalt und Demütigung „normal“ sind – was ihr eigenes Konfliktverhalten langfristig prägt.


Was Kinder vor Mobbing schützt

✔ Ein gesundes Selbstvertrauen und stabiles Selbstwertgefühl
✔ Resilienz – die Fähigkeit, mit Rückschlägen umzugehen
✔ Empathie und Konfliktlösungskompetenz
✔ Sensible, zugewandte Vorbilder in Familie und Schule
✔ Sichere Bindungen – das Gefühl, angenommen und geliebt zu sein
✔ Gute Kommunikationsfähigkeiten (Gefühle ausdrücken, Hilfe einfordern)
✔ Ein unterstützendes soziales Umfeld (Freundschaften, wertschätzendes Klassenklima)
✔ Früh erlernte Fähigkeit, eigene Grenzen zu setzen


So kann ich dich und dein Kind unterstützen

Ob als Elternteil, Lehrkraft oder pädagogische Fachkraft – du musst nicht allein nach Lösungen suchen.
Gemeinsam finden wir Wege, um Kinder zu stärken, Konflikte zu entschärfen und ein wertschätzendes Miteinander zu fördern.

Kontaktiere mich für:

  • Präventions-Workshops in Schulen und Kitas
  • Beratungsgespräche für Eltern, Kinder- und Familiencoaching 
  • Resilienz- und Selbstbehauptungstraining für Kinder
  • Unterstützung bei akuten Mobbingfällen



Faktische Hintergründe & Forschungsergebnisse

Jedes dritte Kind fühlt sich in der Schule unsicher – vor Ausgrenzung, Mobbing oder Gewalt (Bertelsmann-Studie)
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Mehr als die Hälfte der Schulkinder berichten von Erschöpfung; fast ein Drittel fühlt sich einsam – laut DAK-Präventionsradar 2024 wurden 23.000 Schüler:innen dazu befragt
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Die subjektive Wahrnehmung des Kindes korreliert stark mit seinem Wohlbefinden – Studien zeigen: Mobbing verringert die subjektive Lebenszufriedenheit deutlich
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Eine Studie verdeutlicht: relationales Mobbing (soziale Ausgrenzung) wirkt sich stärker auf das emotionale Wohl aus als offene Aggression
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Fazit

Mobbing ist kein Kavaliersdelikt oder Zeichen von „Böse sein“, sondern ein komplexes Verhalten mit emotionaler Wirkung auf alle Beteiligten. Wichtig ist, das betroffene Kind ernst zu nehmen, Ursachen zu verstehen und Schutzfaktoren zu stärken – für ein Umfeld, in dem sich jedes Kind sicher und wertgeschätzt fühlt.

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